Große Gefühle und viel Nass von oben…

      Als ich die Hochzeitanfrage von Anne und Martin erhalten habe, musste ich nicht lange überlegen. Seit 2017 begleite ich Sie mit ihrer kleinen Familie nun schon und an ihrem großen Tag wollte ich unbedingt dabei sein.

      Eine Woche vor der Hochzeit bekam ich schon ein mulmiges Gefühl. Wir hatten bis dahin tolles Wetter, doch genau für diesen Tag wurde Regen angesagt. Ach was, September ist mein Monat und so richtig schlecht wie angesagt, wurde es meistens nie.

      Doch dieses Mal sollte es anders kommen… .

      Ich schaute morgens aus dem Fenster und traute meinen Augen nicht. Alles nass, Dauerregen, trist, mein Mann schaute mich an – das konnte nicht sein, nicht an diesem Tag!

      An der Schlossruine angekommen kamen mir Martin und die Gäste mit Regenschirmen entgegen. Die Standesbeamtin berichtete uns beiden, dass die Gesellschaft aufgrund des Wetter auch drinnen Platz nehmen dürfte und das Brautauto dann direkt vor die Kapelle fahren kann.

      Ein Blick und wir beide wussten: Das wäre nicht in Annes Sinne. Wie sehr hatte sie sich auf den Einzug mit Ihrem Vater gefreut.

      Das Auto fuhr vor und die Gäste zauberten draußen einen wunderschönen Spalier.

      Als ich Anne sah, bezaubernd schön und mit Tränen in den Augen vor Glück, war mir eines klar: Es hätte auch hageln oder gewittern können an diesem Tag- wo große Gefühle sind, da wird alles andere zur Nebensache!